Der Trip am Faschingssonntag nach Landsberg war für den EHC Klostersee keine Reise wert. In an diesem frühen Abend in wirklich allen Belangen unterlegen unterlagen die Grafinger den gastgebenden Riverkings deutlich mit 2:10. In jeder Situation und Phase präsenter und aggressiver sei der Gegner zu Werke gegangen, dazu habe man bei ein paar Gegentoren nicht gut ausgesehen, fasste Co-Trainer Helmut Gleixner zusammen, der für den gesundheitlich angeschlagenen Dominik Quinlan coachte. „Das war von hinten bis vorne nicht unser Tag.“

Im ersten und letzten Abschnitt hatten die Rot-Weißen weitgehend Kontrolle in der eigenen Zone, dazwischen ließ die Abwehrarbeit der kompletten Fünfer-Blocks arg zu wünschen übrig. Die Riverkings konnten sich mit einem halben Dutzend Einschüsse in den EHC-Kasten gebührend austoben. An der Punktevergabe hätte wohl auch eine durchgehend stabile Vorstellung der EHCler nichts geändert, die Höhe der Niederlage muss man sich freilich auf die eigenen Fahnen schreiben.
Vor dem abschließenden Gastspiel beim ERC Bulls Sonthofen (Sonntag, 18 Uhr – Freitag ist spielfrei) kann der Fokus bereits jetzt auf die Pre-Playoffs gerichtet sein. Als Achter der Verzahnungsrunde treffen die Klosterseer im Fight um ein Ticket für die K.O.-Runde auf den Erstplatzierten der unteren Zwischenrunde (Serie „best of three“ – 6., 8. und gegebenenfalls 10. März). Als der stehen die EC Pfaffenhofen Eishogs bereits fest.

HC Landsberg Riverkings: Michael Güßbacher (David Blaschta); Maximilian Raß, Marek Charvat, Anton Hanke, Sven Gäbelein, Markus Jänichen, Tobias Wedl, Sven Curmann; Michael Fischer, Petr Machacek, Marc Krammer, Florian Reicheneder, Christopher Mitchell, Mika Reuter, Dennis Sturm, Markus Kerber, Adriano Carciola, Jonas Schwarzfischer, Daniel Menge, Marius von Friderici-Steinmann.

EHC Klostersee: Rudi Schmidt (ab Min. 40:00 Carsten Aurich); Nicolai Quinlan, Felix Kaller, Maximilian Merz, Marinus Kritzenberger, Sebastian Sterr, Quirin Bacher; Raphael Kaefer, Bob Wren, Matthias Baumhackl, Gennaro Hördt, Florian Gaschke, Philipp Quinlan, Thomas Hummer, Vitus Gleixner, Simon Roeder.

Torfolge: 0:1 (8:51) Bob Wren (Matthias Baumhackl, Nicolai Quinlan – 5:4); 1:1 (12:36) Mika Reuter (Marc Krammer, Florian Reicheneder); 2:1 (13:17) Dennis Sturm (Adriano Carciola, Mark Chavet); 3:1 (21:16) Dennis Sturm (Markus Kerber, Markus Jänichen); 4:1 (24:10) Markus Kerber (Sven Gäbelein – 4:5); 5:1 (27:12) Mika Reuter (Tobias Wedl); 6:1 (31:02) Dennis Sturm (Petr Machacek, Mark Chavat – 5:4); 7:1 (31:28) Florian Reicheneder (Mika Reuter); 8:1 (33:57) Petr Machacek (Maximilian Raß); 8:2 (46:12) Simon Roeder (Thomas Hummer, Quirin Bacher); 9:2 (53:20) Markus Kerber (Adriano Carciola, Tobias Wedl); 10:2 (54:55) Sven Gäbelein (Daniel Menge).

Strafminuten: HC Landsberg Riverkings 14; EHC Klostersee 10 plus Disziplinarstrafe (Nicolai Quinlan).

Hauptschiedsrichter: Florian Gschwendtner.
Zuschauer: 752

Ein Dreier war greifbar, am Ende konnte der EHC Klostersee dennoch jubeln. Der Oberligist Höchstadter EC wurde nach Penaltyschießen mit 7:6 niedergekämpft. Nach den eher durchwachsenen Leistungen in den Wochen davor gaben die Grafinger mit dem verdienten Heimerfolg, wenngleich man sich dafür nur zwei Punkte gutschreiben lassen durfte, ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Sowohl spieltechnisch konnten die Rot-Weißen überzeugen, wie auch durch viel kämpferischen Einsatz und Leidenschaft. Großer Trumpf der Gäste aus Mittelfranken war das Überzahlspiel, womit sich die Alligators in den ersten zwei Spielabschnitten einigermaßen in der Partie hielten.

Nach dem 6:3-Zwischenstand im zweiten Abschnitt hatte die Mannschaft um Kapitän Bernd Rische im doppelten Powerplay die Vorentscheidung auf dem Schläger, doch da fehlte das notwendige Abschlussglück und außerdem standen die Alligators um Keeper Benjamin Dirksen dichtgestaffelt. Im Schlussdrittel, als bei den EHClern – bei einigen wiedergenesenen und zurückgekehrten Verletzten wenig verwunderlich – die Kräfte schwanden, rückte mehr und mehr Goalie Dominik Gräubig in den Mittelpunkt des Geschehens. Zwischen der 8. und 12. Minute war der Stamm-Torhüter verletzt vom Eis gegangen, Rudi Schmidt musste für diese kurze Phase ran.

In der rasanten Overtime hatten beide Mannschaften den Siegtreffer vor Augen, die beiden Puckfäger aber etwas dagegen. Der Zusatzpunkt ging schließlich an die Klosterseer. In der ersten Dreier-Serie trafen die Gäste einmal und für den EHC Philipp Quinlan, der danach auch den entscheidenden nachlegte.

EHC Klostersee: Dominik Gräubig (Min. 7:58 – Min. 11:24 Rudi Schmidt); Nicolai Quinlan, Bernd Rische, Maximilian Merz, Marinus Kritzenberger, Felix Kaller, Sebastian Sterr, Maximilian Pröls, Quirin Bacher; Matthias Baumhackl, Bob Wren, Raphael Kaefer, Philipp Quinlan, Florian Gaschke, Gennaro Hördt, Vitus Gleixner, Thomas Hummer, Simon Roeder.

Höchstadter EC: Benjamin Dirksen (Nicola Henseleit); Martin Vojcak, Richard Stütz, Michael Cejka, Nick Dolezal, Felix Ribarik, Maximilian Otte, Pascal Kröber; Anton Seewald, Jiri Mikesz, Milan Kostourek, Vitalij Aab, Jari Neugebauer, Juris Upitis, Florian Seelmann, Daniel Tratz, Patrik Rypar, Philipp Seelmann.

Torfolge: 1:0 (1:33) Philipp Quinlan (Florian Gaschke, Marinus Kritzenberger); 2:0 (5:35) Raphael Kaefer (Bob Wren); 2:1 (8:59) Jiri Mikesz (Martin Vojcak, Milan Kostourek – 5:4); 3:1 (9:48) Thomas Hummer (Simon Roeder, Felix Kaller); 4:1 (14:04) Raphael Kaefer (Vitus Gleixner, Thomas Hummer); 4:2 (15:16) Richard Stütz (Milan Kostourek, Martin Vojcak – 5:4); 4:3 (23:01) Milan Kostourek (5:4); 5:3 (24:54) Matthias Baumhackl (Raphael Kaefer, Bob Wren); 6:3 (28:00) Philipp Quinlan (Gennaro Hördt, Felix Kaller); 6:4 (38:49) Maximilian Otte; 6:5 (53:00) Vitalij Aab (Michael Cejka); 6:6 (58:46) Vitalij Aab (6:5); 7:6 (65:00) Philipp Quinlan (Penalty).

Strafminuten: EHC Klostersee 10; Höchstadter EC 10.

Hauptschiedsrichter: Michael Kees.
Zuschauer: 304

Keine Punkte für den EHC Klostersee beim Auswärts-Derby in Waldkraiburg. Am Ende hatten die gastgebenden Löwen in einem immer eng umkämpften Match mit 3:5 aus Sicht der Rot-Weißen die Nase vorne. Nach der „punktemäßigen Nullnummer“ vom Wochenende sind die Pre-Playoffs in der Verzahnungsrunde für die Grafinger wahrscheinlich; zumindest kann die Truppe um Kapitän Bernd Rische den für die direkte Playoff-Qualifikation notwendigen sechsten Platz nun aus eigener Kraft nicht mehr erreichen.
Eine erste schnelle Hinausstellung gegen das Gastgeber-Team schon kurz nach dem Startbully konnten die Schützlinge von Dominik Quinlan nicht nutzen. Im Gegenteil: Man lief in einen Konter und damit schon gleich mal einem Rückstand hinterher. Einsatz und Moral bei den Klosterseern stimmen, wie die folgende Wende im Spiel durch die zwei Treffer in der neunten und 13. Minute zeigten. Allerdings sind neben der Abschlussschwäche eben auch die fehlende Stabilität in der Defensive beziehungsweise die Fehlerquote in der eigenen Zone immer wieder ein Problem oder anders gesagt: Schlüsselmomente für den Gegner, die häufig den Weg weisen.

Schon bald waren die Waldkraiburger nach Toren wieder gleichauf. Letztlich entschied über die Vergabe der drei Punkte bereits die Schlussminute im ersten Spielabschnitt. Da klingelte es im EHC-Kasten innerhalb von 31 Sekunden doppelt. Anstatt mit einem Unentschieden in die Pause und frischem Selbstvertrauen in das zweite Drittel zu gehen, war für den weiterhin sehr überschaubaren Kader erneut eine Energieleistung notwendig, um dranzubleiben. Mit dem Überzahltreffer zum 3:4 schnupperten die Grafinger noch einmal, doch mehr ließen die in der Defensive überwiegend diszipliniert agierenden Löwen an diesem Abend nicht mehr zu.

EHC Waldkraiburg “Die Löwen”: Kevin Yeingst (Christoph Lode); Mathias Jeske, Alexander Kanzelsberger, Felix Lode, Fabian Kanzelsberger, Josef Huber, Thomas Nuss; Tomas Rousek, Jozef Straka, Michael Trox, Lukas Wagner, Nico Vogl, Christof Hradek, Leon Decker, Patrick Zimmermann, Kevin Schneider, Eduard Dmitrik, Dennis Ladigan.

EHC Klostersee: Dominik Gräubig (Rudi Schmidt); Bernd Rische, Felix Kaller, Maximilian Merz, Marinus Kritzenberger, Korbinian Eberwein; Raphael Kaefer, Bob Wren, Simon Roeder, Philipp Quinlan, Florian Gaschke, Gennaro Hördt, Matthias Baumhackl, Jens Glombitza, Vitus Gleixner.

Torfolge: 1:0 (1:25) Josef Straka (Tomas Rousek – 4:5); 1:1 (8:56) Matthias Baumhackl (Gennaro Hördt, Florian Gaschke); 1:2 (12:26) Philipp Quinlan; 2:2 (13:12) Lukas Wagner (Nico Vogl, Christof Hradek); 3:2 (19:18) Michael Trox (Josef Straka, Tomas Rousek); 4:2 (19:49) Lukas Wagner (Christof Hradek, Nico Vogl); 4:3 (24:23) Philipp Quinlan (Bernd Rische, Felix Kaller – 5:4); 5:3 (30:45) Lukas Wagner (Felix Lode, Nico Vogl).

Strafminuten: EHC Löwen Waldkraiburg 10; EHC Klostersee 12.

Hauptschiedsrichter: Alexander Karl.
Zuschauer: 555.

Die Pre-Playoffs in der gemeinsamen Verzahnungsrunde Bayernliga/Oberliga Süd werden für den EHC Klostersee immer wahrscheinlicher. An diesem Freitagabend unterlagen die Grafinger dem TEV Miesbach auf eigenem Eis mit 1:4. Personell in der Offensivabteilung wieder etwas besser bestückt, musste Trainer Dominik Quinlan in der Hintermannschaft bei nur fünf Verteidigern – U20-Defender Korbinian Eberwein schon mit eingeschlossen – weiterhin kräftig improvisieren.

Die größeren Probleme haben die Rot-Weißen derzeit dennoch im Angriffsspiel, dem aktuell einfach die Durchschlagskraft fehlt. Zwei Spielabschnitte stand vorne die Null, wobei es herausgespielte Chancen auch nicht gerade gehagelt hatte. Im Schlussdrittel freilich war bei einem bis dahin überschaubaren Rückstand (0:2) noch alles drin und da war teilweise auch richtig Musik drin in der Offensive. Allerdings blieb es am Ende erneut bei einem einzigen Treffer(chen). Insbesondere im doppelten und einfachen Powerplay belagerte man das Gäste-Gehäuse minutenlang, doch bis auf einen Pfostenkracher, Lattenschuss, das sperrangelweit offene aber verfehlte leere Tor und Schüsse in die Fanghand des TEV-Goalies war nichts zu holen.

EHC Klostersee: Dominik Gräubig (Rudi Schmidt); Bernd Rische, Felix Kaller, Maximilian Merz, Marinus Kritzenberger, Korbinian Eberwein; Raphael Kaefer, Bob Wren, Simon Roeder, Philipp Quinlan, Florian Gaschke, Gennaro Hördt, Matthias Baumhackl, Jens Glombitza, Vitus Gleixner, Felix Lohmaier, Cedric Eibl.

TEV Miesbach: Anian Geratsdorfer (Timon Ewert); Stefan Mechel, Johannes Bacher, Sebastian Deml, Maximilian Meineke, Christoph Gottwald, Stephan Stiebinger; Felix Feuerreiter, Bohumil Slavicek, Filip Kokoska, Dusan Frosch, Christian Czaika, Maximilian Hüsken, Thomas Schenkel, Michael Grabmaier, Florian Feuerreiter, Sebastian Höck.

Torfolge: 0:1 (8:22) Thomas Schenkel (Filip Kokoska); 0:2 (33:01) Thomas Schenkel (Florian Feuerreiter, Michael Grabmaier); 1:2 (47:21) Florian Gaschke (Matthias Baumhackl, Gennaro Hördt); 1:3 (51:30) Dusan Frosch; 1:4 (58:11) Felix Feuerreiter (Bohumil Slavicek, Filip Kokoska – 5:4).

Strafminuten: EHC Klostersee 12; TEV Miesbach 18.

Hauptschiedsrichter: Dominik Merath.
Zuschauer: 410

Der EHC Klostersee konnte den sensationellen Auswärts-Dreier vom Gastspiel in Passau nicht vergolden. Im Heim-Derby gegen die Erding Gladiators unterlagen die Grafinger mit 2:6. Beide Mannschaften gingen personell arg geschwächt in die Partie, was letztlich nicht spielentscheidend war. Die Rot-Weißen erlaubten sich an diesem Sonntagabend einfach eine zu hohe Fehlerqoute in der eigenen Zone und waren zudem insgesamt zu harmlos im Angriff. Genau diese beiden Dinge sprachen für den Gast aus der Herzogstadt. Vorne wurde nicht lange gefackelt, die Abschlussquote passte, und in der Defensive wurde im Verbund überwiegend bestens verteidigt.

Bis zum Doppelschlag der Gladiators in der 18. Minute hatte sich das Team von Dominik Quinlan eine leichte optische Überlegenheit erspielt. Der „Hurra-Stil“ im zweiten Abschnitt ging voll nach hinten los. Zwar hatte man gleich in der Anfangsphase zwei, drei gute Einschussmöglichkeiten (die vergeben wurden), doch die Bemühungen um einen schnellen Ausgleich mündeten in drei weiteren Gegentoren. Ein wenig Hoffnung, das Unmögliche nach dem 0:5 vielleicht doch noch möglich zu machen, gaben die zwei Anschlusstore in der 32. und 35. Minute. Da hatten sich die Erdinger etwas anfällig gezeigt, doch diese Schwächephase der Gäste in der Abwehr war damit schon wieder vorbei.
In den verbleibenden 20 Spielminuten rannten sich die Klosterseer überwiegend fest, die drei, vier nennenswerten Chancen waren eine sichere Beute des Gladiators-Keepers.

EHC Klostersee: Rudi Schmidt (Carsten Aurich); Nicolai Quinlan, Bernd Rische, Marinus Kritzenberger, Felix Kaller, Quirin Bacher, Korbinian Eberwein; Maximilian Merz, Philipp Quinlan, Simon Roeder, Florian Gaschke, Jens Glombitza, Matthias Baumhackl, Felix Lohmaier, Vitus Gleixner, Cedric Eibl.

TSV Erding Gladiators: Thomas Mende (Andreas Gerlspeck); Mark Waldhausen, Dominik Wagner, Rudi Lorenz, Lars Bernhardt; Lukas Krämmer, Philipp Michl, Marko Babic, Alexander Gantschnig, James Hill, Daniel Krzizok, Sebastian Lachner, Oliver Wawrotzki, Christian Poetzel.

Torfolge: 0:1 (17:25) Mark Waldhausen (Philipp Michl – 5:4); 0:2 (17:59) Christian Poetzel (Sebastian Lachner, Mark Waldhausen); 0:3 (22:30) Mark Waldhausen (Sebastian Lachner – 4:5); 0:4 (29:58) Christian Poetzel (Rudi Lorenz, Sebastian Lachner); 0:5 (31:52) Daniel Krzizok (James Hill, Marko Babic – 5:4); 1:5 (34:13) Matthias Baumhackl (Maximilian Merz); 2:5 (34:46) Philipp Quinlan (Nicolai Quinlan, Simon Roeder); 2:6 (59:47) Daniel Krzizok (Mark Waldhausen, Marko Babic – 5:4).

Strafminuten: EHC Klostersee 16; TSV Erding Gladiators 10.
Hauptschiedsrichter: Michael Fischer.
Zuschauer: 424

Dicke Überraschung oder besser gesagt: Sensationeller Auswärtssieg des EHC Klostersee beim bis dahin verlustpunktfreien Tabellenführer der Verzahnungsrunde. Mit dem 5:4-Erfolg an diesem Freitagabend beschmutzten die Grafinger erstmals die blütenweise Weste der niederbayerischen Gastgeber. Umso höher ist die Leistung der Rot-Weißen zu bewerten, fehlten wegen Verletzung oder krank doch nicht weniger als zehn (richtig: ZEHN) gestandene Kräfte und dazu Headcoach Dominik Quinlan, der sich daheim um seine ebenfalls erkrankte Frau samt zwei Kinder kümmerte und vor dem Laptop auf Sprade-TV mitfieberte. „Absolut super gemacht“, schickte der Cheftrainer nach dem unglaublichen Coup Glückwünsche an seinen Co-Trainer Helmut Gleixner und die mit sechs U20-Spielern (deren zeitgleich angesetzte Partie musste dafür kurzfristig verlegt werden) auf Antrittsstärke aufgepäppelte Mannschaft. „Garant war heute, dass sich alle hundertprozentig an den Spielplan gehalten und das auf kompakte Defensive ausgerichtete System nach dem Rückstand und spätem Ausgleich nicht aus den Augen verloren haben“, fasste der Quinlan-Vertreter an der Bande die außergewöhnliche Vorstellung zusammen.

Das erste Ausrufezeichen setzten die EHCler nach bereits 29 Sekunden. Als die Black Hawks die Sache in der neunten Minute mit zwei Toren innerhalb von 14 Sekunden drehten, schien alles in gewohnte Bahnen zu laufen. Doch die Klosterseer stemmten sich dagegen, standen in der Gefahrenzone vor Torhüter Rudi Schmidt sehr dicht – und setzten im zweiten Abschnitt die nächsten Nadelstiche. Durch die zwei Treffer in der 25. Minute in Überzahl und vier Minuten später lag man zur nächsten Pause wieder in Führung. Mit dem 4:2 in der Anfangsphase des Schlussdrittels setzten die Grafinger noch eins drauf. Auch durch die ein oder andere Strafzeit zuviel schwanden die Kräfte. Trotz allen Einsatzes und Kampfes kamen die Habichte noch einmal auf 4:4 heran (53./55.). Doch die Klosterseer wollten nun mehr als nur ein „ersatzgeschwächt achtbares Resultat“. Die Moral war intakt, der Mut wurde belohnt – mit dem Siegtreffer genau drei Minuten vor der Sirene.
Am Sonntag im bestimmt heiß umkämpften Heim-Derby gegen die Erding Gladiators (Spielbeginn 17.30 Uhr) will das Team um Kapitän Bernd Rische, der in Passau nach fast vier Monaten Verletzungspause sein Comeback gegeben hatte, nun nachlegen. Vor einer hoffentlich würdigen Kulisse, die sich die EHC-Truppe absolut verdient hat.

EHF Passau Black Hawks: Clemens Ritschel (Andreas Resch); Marius Wiederer, Martin Paryzek, Patrick Geiger, Arthur Platanow, Lukas Stettmer, Mathias Pilz, Florian Lehner; Petr Sulcik, Alexander Janzen, Dominik Schindlbeck, Ales Kreuzer, Patrik Dzemla, Tobias Feilmeier, Benedikt Böhm, Florian Fischer, Robin Deuschl, Michael Franz.

EHC Klostersee: Rudi Schmidt (Carsten Aurich); Nicolai Quinlan, Bernd Rische, Marinus Kritzenberger, Felix Kaller, Korbinian Danzer, Korbinian Eberwein; Maximilian Merz, Philipp Quinlan, Simon Roeder, Vitus Gleixner, Jens Glombitza, Felix Lohmaier, Quirin Bacher, Cedric Eibl, David Meyrl.

Torfolge: 0:1 (0:29) Simon Roeder (Bernd Rische); 1:1 (8:18) Florian Fischer (Tobias Feilmeier, Lukas Stettmer); 2:1 (8:32) Dominik Schindlbeck (Martin Paryzek, Petr Sulcik); 2:2 (24:12) Maximilian Merz (Philipp Quinlan, Simon Roeder); 2:3 (28:29) Simon Roeder (Philipp Quinlan, Vitus Gleixner); 2:4 (42:24) Cedric Eibl (Quirin Bacher); 3:4 (52:55) Alexander Janzen (Marius Wiederer, Tobias Feilmeier); 4:4 (54:48) Alexander Janzen (Marius Wiederer, Martin Paryzek); 4:5 (57:00) Felix Kaller (Jens Glombitza).

Strafminuten: EHF Passau Black Hawks 8; EHC Klostersee 18.

Hauptschiedsrichter: Martin Grech.
Zuschauer: 1.019

Der EHC Klostersee hat sich nach drei deutlichen Schlappen sozusagen an den eigenen Haaren aus dem Sumpf gezogen. Zwar unterlagen die Grafinger den Bulls aus Sonthofen mit 1:4, aber an Einsatz, Leidenschaft und der ingesamt gezeigten Leistung gab´s kaum etwas auszusetzen. Schon im ersten und zweiten Abschnitt, insbesondere aber im Schlussdrittel setzten die Rot-Weißen, bei denen erstmals nach einem operativen Eingriff und folglich zweiwöchiger Zwnagspause wieder Headcoach Dominik Quinlan an der Bande Regie führte, dem Gast aus dem Allgäu ganz schön zu. Der Süd-Oberligist hatte die entscheidenden Vorteile im Überzahlspiel, traf drei Mal aus dem Powerplay heraus – zwei Stück musste Keeper Rudi Schmidt, der den verletzten Dominik Gräubig hervorragend vertrat, in einfacher Unterzahl der EHCler hinnehmen, einen Gegentreffer in doppelter Minderung.

Die Bulls begannen mit sehr viel Zug zum Tor und extrem strammen Spieltempo, das die Truppe um Kapitän Philipp Quinlan in der Defensivarbeit vor einige Herausforderungen stellte. Dass am Ende bei beiderseits kompletter Spieleranzahl hinten die Null stand, spricht dabei für sich. In der Offensive hatten die Klosterseer durchaus ihre Möglichkeiten, den klassenhöheren Gegner auch nach dem Rückstand noch einmal in arge Bedrängnis zu bringen. Doch vor allem ein hervorragend haltender Gäste-Goalie hielt den Dreier im Schlussdrittel mit vier „big saves“ fest, als Sonthofen die Schlagzahl auf den Schlittschuhen nicht mehr so hoch wie davor halten konnte und der EHC sehr viele Spielanteile in der Angriffszone hatte.

EHC Klostersee: Rudi Schmidt (Carsten Aurich); Nicolai Quinlan, Felix Kaller, Maximilian Merz, Marinus Kritzenberger, Sebastian Sterr, Quirin Bacher; Raphael Kaefer, Bob Wren, Matthias Baumhackl, Florian Gaschke, Philipp Quinlan, Gennaro Hördt, Thomas Hummer, Vitus Gleixner, Jens Glombitza, Veit Wieczorek, Simon Roeder.

ERC Bulls Sonthofen: Christian Schneider; Vladimir Kames, Manuel Malzer, Lukas Slavetinsky, Philipp Sander, Daniel Maly, Tim Marek; Edgars Homjakovs, Marc Sill, Filip Stopinski, Jayden Schubert, Ondrej Havlicek, Santeri Ovaska, Adam Skala, Robert Hechtl, Fabjon Kuqi.

Torfolge: 1:0 (0:27) Nicolai Quinlan (Felix Kaller, Bob Wren); 1:1 (9:23) Edgars Homjakovs (Ondrej Havlicek – 5:4); 1:2 (12:32) Ondrej Havlicek (Lukas Slavetinsky, Edgars Homjakovs – 5:3); 1:3 (26:28) Edgars Homjakovs (Lukas Slavetinsky, Ondrej Havlicek – 5:4); 1:4 (59.59) Edgars Homjakovs (ENG).

Strafminuten: EHC Klostersee 16; ERC Bulls Sonthofen 12.

Hauptschiedsrichter: Florian Gschwendtner.
Zuschauer: 313