Im einzigen Einsatz des Weihnachtswochenendes setzte sich der EHC Klostersee am zweiten Feiertag bei den Kempten Sharks mit 4:1 durch. In einem wahren Spitzenspiel, das vor allem für Taktikliebhaber ein echter Leckerbissen war, dominierten am Ende verdient die Grafinger als Bayernliga-Spitzenreiter bei den gastgebenden Allgäuern, die davor das Eis zehn Mal in Folge als Sieger verlassen hatten.
Mit Blick auf diese Vorzeichen hatte der Spieltag-Planer gewissermaßen schon vorausschauend ein glückliches Händchen für das am Weihnachtsfeiertag für die Fans und Zuschauer immer sehr besondere Spektakel bewiesen. In der Mannschaft von Dominik Quinlan fehlten einige Stammkräfte (unter anderem mit Kapitän Bernd Rische und Marinus Kritzenberger zwei Abwehrstützen und mit dem Kanadier Lynnden Pastachak im Offensivverbund der „frisch verlängerte“ Topskorer), einige andere gingen gehandicapt beziehungsweise angeschlagen in die Partie. Um nicht in Konter zu laufen und dem Gegner in den gefährlichen Bereichen nicht zuviel Raum anzubieten, hatte der EHC-Headcoach seinem Team ein „engmaschiges Auffangnetz“ in der neutralen Zone verordnet. Zuviel Risiko wagten auch die Sharks nicht, weshalb es folgerichtig torlos in die erste Pause ging.
Mit gleicher Einstellung und Spielweise ging´s in den zweiten Abschnitt, in der die beiden Treffer – jeweils einer hüben wie drüben – nach gleichem Strickmuster fielen. Ein verdeckter und damit für den Goalie nicht zu sehender Schuss vom Verteidiger wurde abgefälscht verwertet beziehungsweise als eroberter Rebound in die Maschen gesetzt. Ein leichtes Übergewicht an Chancen hatten die Klosterseer bereits in diesem Mitteldrittel, in dem Kempten unter anderem zwei Mal der Pfosten und gleich doppelt auch ihre Puckfängerin bei Alleingängen vor einem Rückstand bewahrte. Beschäftigungslos war freilich auch Philipp Hähl im EHC-Kasten nicht, der vor allem bei Unterzahl seiner Vorderleute höchstkonzentriert gefordert war.
In den restlichen 20 Spielminuten hatten die EHCler einfach den Tick mehr Körner im Köcher. Beim 2:1, das wie schon der Ausgleich auf das Konto von „Oldie but Goodie“ Bob Wren ging, war erneut ein Verteidiger-Schlagschuss der Türöffner und das beherzte Nachsetzen um den Abpraller der entscheidende Faktor. Der unbedingte Wille von Raphael Kaefer, der zunächst mit einem verzinkten Schlenzer und einem Nachschuss scheiterte, bevor er den zweiten Rebound zum vorentscheidenden 3:1 versenkte. Zwei Minuten vor der Sirene riskierten die Sharks alles und griffen ohne Torhüter an. Doch auch zu Sechst gab es kein Durchkommen gegen die defensiv perfekt stehenden Grafinger, die schließlich noch ein empty-net-goal erzielten.

ESC Kempten Sharks: Jennifer Harß (Darian Sommerfeld); Dominik Ochmann, Noah Keller, Daniel Rau, Stefan Rott, Eugen Scheffer, Lucas Wayne, Alexander von Sigriz; Nikolas Oppenberger, Maximilian Schäffler, Mauro Seider, Anton Zimmer, Robert Lepine, Felix Bernau, Maximilian Herrmann, Lars Grötzinger, Tim Mühlegger, Fabian Gmeinder, Philipp Zeiske, Dennis Paster.

EHC Klostersee: Philipp Hähl (Rudi Schmidt); Christian Hummer, Nicolai Quinlan, Yannick Kischer, Johannes Kroner, Sebastian Sterr, Jan Fiedler; Matthias Baumhackl, Raphael Kaefer, Florian Gaschke, Gennaro Hördt, Philipp Quinlan, Florian Engel, Vitus Gleixner, Bob Wren, Simon Roeder, Cedric Eibl.

Torfolge: 1:0 (23:59) Nikolas Oppenberger (Maximilian Schäffler, Dominik Ochmann); 1:1 (32:54) Bob Wren (Sebastian Sterr); 1:2 (42:17) Bob Wren (Jan Fiedler, Simon Roeder); 1:3 (49:43) Raphael Kaefer (Florian Gaschke, Johannes Kroner); 1:4 (59:23) Gennaro Hördt (Florian Engel – ENG).

Strafminuten: EA Kempten Sharks 4; EHC Klostersee 8.

Hauptschiedsrichter: Lars Neelsen.

Zuschauer: 518.